Oboe d’Amore

3. Januar 2019 By Comments Off

Obwohl Mitte des 18. Jahrhunderts eine Vielzahl von Instrumenten unterschiedlicher Instrumentenfamilien ausstarben, zählt die Oboe d’Amore zu jenen, die diese Zeit überlebte. Sie wurde meist nur in speziellen Regionen und Gattungen verwendet. So kam die Oboe d’Amore insbesondere in Norddeutschland vor und fand hauptsächlich in der evangelischen Kirchenmusik und der Barockoper Verwendung.

Grund für das Weiterbestehen dieses Instruments war vermutlich ihr lieblicher Klang.

Aufbau

Die Oboe d’Amore verfügt über denselben Aufbau wie die Oboe, ist jedoch einige Zentimeter länger. Besonders ist der am unteren Ende des Instruments angebrachte Schallbecher, der sogenannte Liebesfuß, welcher vor allem die tiefen Töne beeinflusst.

Die Oboe d’Amore steht in A und ihr Tonumfang reicht vom g in der Tiefe bis zum e’’’ in der Höhe. Ihr Klang, der vor allem in der Tiefe dem des Englischhorns ähnelt, ist weich und lieblich. Dieser verlieh ihr die Bezeichnung d’Amore, welche auch bei anderen Instrumenten mit ähnlichem Klang verwendet wird.

Verwendung in der Musik

Dieses Instrument wurde vielfach in Werken von Johann Sebastian Bach verwendet, insbesondere in manchen Solopartien seiner frühen Kantaten. Nach Tod Bachs geriet das Instrument vorerst in Vergessenheit, wurde jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts regelrecht wiederentdeckt.

Zu der Zeit beschäftigte man sich wieder verstärkt mit den Werken Bachs, jedoch gab es kaum noch intakte Instrumente, um die Partien der Oboe d’Amore zu spielen. Jene Stellen wurden dann meist von Oboe oder Englischhorn übernommen.