Heckelphon-Klarinette

3. Januar 2019 By Comments Off

Sie wurde entwickelt, um die Holzblasinstrumente der damaligen Marschmusik in der Baritonlage zu verstärken. Die Heckelphon-Klarinette sollte die dritte Klarinette übernehmen, die ursprünglich von einer Alt-Klarinette besetzt war. Da jedoch der Ton der eng zylindrisch gebohrten Klarinette nicht ausreichend tragfähig und für die Marschmusik nicht unterstützend war, wurde bei der Heckelphon-Klarinette erstmals zu einer für Klarinetten untypischen, konischen Bohrung übergegangen. Ihr Name stammt allein von der Tatsache, dass sie auch in der Marschmusik als dritte Klarinette geführt wurde.

Das Instrument ist ganz aus Holz gefertigt und verfügt über eine weit konische Bohrung, sodass man es auch als Holz-Saxofon bezeichnen könnte. Zudem besitz sie einen kugeligen Schallbecher, Liebesfuß genannt, wie er auch beim Heckelphon vorzufinden ist. Die Griffweise des Instruments entspricht der der Oboe, des Englischhorns und des Heckelphons.

Die Heckelphon-Klarinette steht in B und verfügt über die Modulationsfähigkeit und Geschmeidigkeit des Saxofons, ohne jedoch dessen aus dem Metallkörper resultierende Näseln zu besitzen. Zudem ist ihr Klang nicht so kurz und blechern wie der des Saxofons, sondern eher rund und weittragend. Darüber hinaus ähnelt ihre Tonfarbe, vor allem in der Tiefe, dem Heckelphon, verbunden mit dem kräftigen und edlen Klang der Klarinette.

Heckelphon-Klarinetten wurden bei Heckel lediglich bis 1911 gebaut.