Johann Adam Heckel

28. Dezember 2018 By Comments Off

Johann Adam Heckel wurde am 14. Juli 1812 als sechstes Kind des gleichnamigen Vaters in Adorf im Vogtland geboren.

Die Familie Heckel ist eine alte Patrizier-Familie aus Eger, deren Geschichte bis ins frühe Mittelalter zurückreicht. Im 15. Jahrhundert siedelte der Stamm in Adorf im sächsischen Vogtland.

Schon in jungen Jahren erlernte Johann Adam in Adorf das Instrumenten­­macher­handwerk. Nach seiner Gesellenprüfung begab er sich auf Wanderschaft. Sein Weg führte ihn 1829 nach Mainz zu der Instrumentenmacher-Werkstatt des Musikverlags Schott, für die sein Onkel August Jehring zu dieser Zeit arbeitete.

Bei Schott kam Johann Adam Heckel mit Carl Almenräder in Kontakt, der dort nach seinen eigenen Ideen Fagotte bauen ließ. Carl Almenräder war von Beginn an begeistert von Johann Adams handwerklichen Fähigkeiten und dessen Verständnis für Akustik und schon bald gründete er mit dem damals gerade einmal 18 Jahre alten Johann Adam eine eigene Firma. So entstand am 11. März 1831 die J. A. Heckel und Carl Almenräder Fagott-Fabrik.

1837 heiratete Johann Adam seine zukünftige Frau, Lisette Heckel, mit der er in den Biebricher Stadtteil Mosbach zog und dort mit dem Bau einer neuen Werkstatt begann. Gemeinsam mit Lisette bekam Johann Adam im Laufe seines Lebens 11 Kinder. Von diesen erreichten jedoch nur vier Mädchen, Lina, Elisabeth, Emilie und Auguste, und ein Junge, Wilhelm, das Erwachsenenalter.

Lisette Heckel
Johann Adam Heckel

Nach­dem Carl Al­men­rä­der 1838 aus der ge­mein­sa­men Fir­ma aus­schied, blieb Jo­hann A­dam als al­lei­ni­ger Fir­men­in­ha­ber zu­rück. Die zu­vor un­ter dem Na­men Al­men­rä­der-Fa­got­te ver­kauf­ten In­stru­men­te wur­den von nun an als He­ckel-Fa­got­te pro­du­ziert und welt­weit ver­mark­tet. 1845 er­warb Jo­hann A­dam He­ckel schließ­lich ein Grund­stück an der heu­ti­gen Stet­ti­ner Stra­ße in Biebrich, wo sich noch bis zum heu­ti­gen Ta­ge der Sitz der Fir­ma He­ckel be­fin­det. Noch in dem­sel­ben Jahr wur­de er zum her­zog­lich-nas­sau­isch­en Hof-In­stru­men­ten­ma­cher er­nannt.

Johann Adam Heckel unternahm unzählige Geschäftsreisen ins Ausland. So reiste er 1845 nach St. Petersburg, um seine Instrumente den dort lebenden, einflussreichen Größen der Musikwelt vorzustellen. Dies war der Beginn einer Vielzahl von Fagottbestellungen aus dem russischen Zarenreich.

1851 unternahm er eine weitere Reise, diesmal zur ersten Londoner Weltausstellung, der Great Exhibition, wo Johann Adam wichtige Geschäftskontakte knüpfte und sein erstes Diplom erhielt. Nur ein Jahr später folgte die Teilnahme an der Ausstellung der Académie Nationale de Musique in Paris, wo er mit einem weiteren Diplom ausgezeichnet wurde.

1862 traf Johann Adam Heckel erstmals auf den Komponisten Richard Wagner. Wagner befand sich zu dieser Zeit in Biebrich, um an seiner Oper Die Meistersinger zu arbeiten. Vor allem die Nähe zu seinem damaligen Verleger Schott in Mainz war ein Grund für ihn, sich in Biebrich niederzulassen. Diese Gelegenheit nutzte Johann Adam, um Richard Wagner seine Instrumente vorzustellen. Das war der Beginn einer engen Verbindung zwischen der Familie Heckel und Wagner.

Am 13. April 1877 verstarb Johann Adam Heckel nach einem erfüllten Leben in Biebrich. Nach seinem Tod Johann Adams übernahm sein Sohn Wilhelm die Leitung der Firma Heckel.